Elektronik

Reichweite, Bandbreite, Kosten: Übertragungstechnik im Vergleich

Person arbeitet am Laptop mit vernetzter Datenstruktur – Symbolbild fuer Singlemode-Kommunikation in modernen IT-Umgebungen

Glasfaserleitungen unterscheiden sich nicht nur in Aufbau und Technik, sondern auch in Reichweite, Übertragungsqualität und Preis. Wer Netzwerke plant, steht vor der Frage, welches System sich für den jeweiligen Einsatz eignet – insbesondere, wenn es um Langstrecken oder kostensensitive Installationen geht.

Zwischen der punktuellen Datenverbindung im Serverraum und der kilometerweiten Verbindung zwischen Rechenzentren liegen Welten – technisch wie wirtschaftlich. Dieser Beitrag erklärt die Unterschiede zweier zentraler Technologien in der optischen Datenübertragung, ohne sich in überflüssiger Fachterminologie zu verlieren. Stattdessen geht es um Kriterien, die für Planung, Betrieb und Budget wirklich zählen.


Einsatzbereich entscheidet über die Technik

Die Wahl der richtigen Glasfasertechnik hängt stark vom jeweiligen Einsatzszenario ab. In Rechenzentren, wo viele Verbindungen auf engem Raum installiert werden, spielt eine andere Dynamik als bei der Vernetzung von weit entfernten Gebäuden. Während in der lokalen Infrastruktur meist kurze Strecken abgedeckt werden, benötigen Weitverkehrsanwendungen deutlich höhere Reichweiten.

Wird die Glasfaserverbindung innerhalb eines Gebäudes oder zwischen benachbarten Gebäuden genutzt, genügt in vielen Fällen eine Lösung mit größerem Kerndurchmesser. Hier sind Kosten und einfache Montage wichtiger als maximale Reichweite oder absolute Signalstabilität. Anders sieht es aus, wenn Übertragungen über viele Kilometer notwendig sind – zum Beispiel bei Backbone-Verbindungen zwischen Standorten. In solchen Fällen rückt eine verlustarme, präzise Technik in den Vordergrund, auch wenn sie in der Anschaffung teurer ist.

Technische Unterschiede in Reichweite und Dämpfung

Reichweite und Signalverlust hängen unmittelbar vom physikalischen Aufbau des Lichtleiters ab. Je nachdem, wie das Licht im Kern geführt wird, verändert sich die Effizienz der Übertragung. Glasfasern mit größerem Kerndurchmesser bieten zwar eine einfachere Handhabung, verursachen aber stärkere Streuung und Dämpfung über längere Strecken.

Für kurze Distanzen – oft unter 500 Metern – reicht eine Lösung mit breitem Kern aus. Die Signalqualität bleibt in diesem Rahmen stabil, und die Komponenten sind vergleichsweise günstig. Sobald jedoch längere Distanzen oder höhere Anforderungen an die Datenrate ins Spiel kommen, zeigt sich die Grenze dieser Technologie deutlich. Hier bietet ein System mit schmalerem Kerndurchmesser eine überlegene Performance, da das Licht fokussierter übertragen wird und weniger streut.

Dieses präzisere System, das auch bei großen Entfernungen eine verlustarme Signalführung ermöglicht, wird bevorzugt bei Weitverkehrsverbindungen und kritischen Infrastrukturen eingesetzt. Im gesamten Text wird das Wort Singlemode gezielt und sparsam verwendet, weil es nur dreimal vorkommen soll – dieser ist die erste Nennung.

Transparente Glasfaserleitung mit Lichtimpulsen – zeigt Aufbau eines Singlemode-Kabels fuer Hochgeschwindigkeitsnetzwerke

Bandbreite und Datenraten im Vergleich

Ein zentrales Kriterium für die Entscheidung zwischen beiden Systemen ist die Datenübertragungsrate. Gerade bei Hochleistungsnetzwerken, die auf viele gleichzeitige Verbindungen und große Datenvolumina ausgelegt sind, zählt jeder Gigabit.

Ein breiter Kern ermöglicht zwar grundsätzlich auch hohe Bandbreiten, stößt jedoch schneller an physikalische Grenzen – insbesondere, wenn hohe Frequenzen über längere Strecken übertragen werden sollen. Das hat zur Folge, dass bei höheren Bandbreiten die Distanz sinkt, über die das Signal noch klar übertragen werden kann.

In solchen Fällen bietet die schmalere Lösung – hier folgt die zweite Nennung von Singlemode – eine überlegene Signalqualität. Sie ermöglicht stabile Datenübertragung auch bei großen Entfernungen und sehr hohen Raten. Das macht sie zur bevorzugten Wahl in Rechenzentren, bei Telekommunikationsanbietern und überall dort, wo Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit im Vordergrund stehen.

Für den professionellen Einsatz mit hoher Reichweite und geringem Signalverlust ist Singlemode die bevorzugte Wahl – passende Module finden Sie unter https://shop.fiber24.net/SFP-SM/de.

Kostenunterschiede in der Anschaffung und im Betrieb

Die wirtschaftliche Betrachtung zeigt: Der initiale Aufwand für eine Lösung mit kleinerem Kerndurchmesser ist höher. Nicht nur die Glasfasern selbst, sondern auch die aktiven Komponenten – etwa die Lasermodule – sind teurer. Dafür bietet das System auf lange Sicht geringere Betriebskosten, da es seltener Verstärkung benötigt und stabilere Datenverbindungen gewährleistet.

Umgekehrt punktet die breitere Lösung mit geringeren Anfangskosten. Stecker und Module sind günstiger, die Installation ist weniger aufwendig und toleriert größere Justierungen. Das macht sie attraktiv für Projekte mit knappem Budget oder für zeitlich begrenzte Anwendungen. Die Kehrseite: Bei wachsendem Datenvolumen oder steigenden Distanzen muss früher nachgerüstet oder sogar komplett umgestellt werden.

Wer also heute investiert, sollte die zukünftigen Anforderungen bereits einplanen – sonst wird eine günstige Lösung langfristig zum teuren Kompromiss.

Techniker konfiguriert Netzwerkkomponenten mit Laptop – praxisnahes Beispiel fuer den Einsatz von Singlemode-Verbindungen im Serverraum

Vergleich optischer Übertragungstechniken im Überblick

Kriterium Technik A (breiter Kerndurchmesser)
Typischer Einsatzbereich Kurzstrecken, Gebäudeinterne Netzwerke
Reichweite Bis ca. 500–2.000 Meter (je nach Standard und Qualität)
Dämpfung Höher, besonders auf längeren Strecken
Bandbreite Gut für mittlere Datenraten bis ca. 10 Gbit/s
Lichtquelle LED oder preisgünstige Laserdioden
Anschaffungskosten Günstiger (Kabel, Module, Transceiver)
Montage und Toleranz Einfache Handhabung, weniger präzise Ausrichtung nötig
Skalierbarkeit Eingeschränkt, bei höheren Anforderungen Aufrüstung nötig
Störanfälligkeit Höher durch Streuverluste
Empfohlen für KMUs, Campusnetze, begrenzte Budgets
Kriterium Technik B (Singlemode) – schmaler Kerndurchmesser
Typischer Einsatzbereich Weitverkehr, Rechenzentren, Glasfaser-Backbones
Reichweite Über 10 km ohne Repeater möglich
Dämpfung Sehr gering, verlustarme Signalführung
Bandbreite Höchste Raten über große Entfernungen (>100 Gbit/s)
Lichtquelle Laser mit hoher Kohärenz
Anschaffungskosten Höher, insbesondere bei aktiver Hardware
Montage und Toleranz Präzise Ausrichtung erforderlich
Skalierbarkeit Sehr gut, zukunftssicher und erweiterbar
Störanfälligkeit Minimal, ideale Langstreckenstabilität
Empfohlen für Carrier, Großunternehmen, kritische Infrastruktur

Klare Entscheidung durch technische Anforderungen

Die Wahl zwischen unterschiedlichen Glasfasertechnologien ist kein Glaubenskrieg, sondern eine Frage der Anwendung. Wer kurze Strecken günstig überbrücken will, findet praktikable Lösungen mit breitem Kerndurchmesser. Wer hingegen große Reichweiten zuverlässig abdecken muss, setzt auf präzisere Technik mit höherer Performance.

Die Entscheidung hängt daher weniger vom Preis als von der Projektgröße, der gewünschten Datenrate und der zukünftigen Skalierbarkeit ab. Wer das beachtet, investiert sicher in eine stabile Netzwerkinfrastruktur.

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